Tarangire Nationalpark - Impressionen meiner ersten Safari
Ich bin zum ersten Mal in Ostafrika. Alles ist weit, abgesehen von den Hauptrouten sind die Straßen schlecht, das Mieten von Autos ist teuer, was nicht verwundert, denn sie werden stark beansprucht. Doch für die nächsten fünf Tage gönne ich mir diesen Luxus der freien Mobilität.
Also, auf zum Tarangire Nationalpark! Mit dem Eintritt leiste ich meinen Beitrag zum Erhalt des geschützten Gebietes, in dem das Recht zugunsten der Tierwelt ausfällt. Und zwar sicher nur so lange, als die Einnahmen stimmen. Fällt der Safaritourismus für längere Zeit aus, verlieren die, die nicht zahlen können.
Es ist eine wunderbare Landschaft, kein Haus weit und breit. Wir müssen auf den Straßen und im Auto bleiben, nur am Picknickplatz darf man sich die Beine vertreten.
Antilopenweibchen grasen mit ihren Kitzen abseits der Böcke, die zur Brunftzeit mit ihren spitzen Hörnern wilde, gefährliche Kämpfe führen.
Zebras kooperieren mit Gnus und sind daher immer gemeinsam anzutreffen. Erstere haben ein geographisches Gedächtnis, letztere einen ausgeprägten Geruchssinn, der rechtzeitig vor feindlichen Überfällen warnt. (Franzosen werden von den einheimischen Führern übrigens „Zebras“ genannt, weil sie als eitel gelten.)
Beim Anblick der Büffel verstehe ich, warum sie so gefürchtet sind. Sie sind unberechenbar und so ein Bulle rennt einen über den Haufen wie nichts. Glaub‘ mir, ich habe einen dahingaloppieren gesehen!
Giraffen schreiten langsam dahin, fast schweben sie. Ich sehe ein ganz junges, noch wolliges Giraffchen, das seiner Mutter folgt. Es sind sehr sanfte Tiere, die zur Verteidigung dennoch tödliche Tritte gegen angreifende Löwen austeilen können. Vögel landen auf ihren langen Hälsen und Körpern als wären sie Bäume, laufen wie Spechte an ihnen hinauf, während sie ihnen Parasiten aus dem Fell picken und die Giraffen stillhalten wie Bäume es tun.
Drei Löwinnen ruhen gähnend und satt kaum sichtbar im hohen Gras. Dort verstecken sie sich allerdings auch, wenn sie hungrig sind und auf vorbeiziehende Antilopen warten.
Elefanten schreiten vom Fluss zum Weiden auf die Ebene herauf. Alles geht ruhig und langsam vonstatten, die Jungen spielen, reiben sich an Bäumen. Im Park gibt es viele mächtige Baobab-Bäume (Affenbrotbäume), deren Rinde bis in eine Höhe von ca. fünf Metern von den Elefanten zu Trockenzeiten abgeschält wurde.
Warzenschweine, Strauße und bunte Vögel, Termitenhügel, Kudus, Gazellen… Es ist schön, alle in ihrem angestammten Habitat zu sehen!
Text: Sigrid Sadjak