Mount Meru 4.562 m
Der Mount Meru ist der zweithöchste Berg Tansanias und der fünfthöchste von Afrika.
Weniger anstrengend als die Besteigung des Kilimanjaro bietet der Mount Meru ein sehr abwechslungsreiches Wandererlebnis. All jene, die danach den höchsten Gipfel Afrikas besteigen möchten, erreichen ganz nebenbei eine ideale Höhenanpassung. Schon die kurze Anfahrt durch den Arusha Nationalpark und der erste Wandertag lassen Afrikafeeling aufkommen: mit etwas Glück, erspähen wir am Weg Büffel, Elefanten, Giraffen, Zebras, Dik-Diks und Paviane.
Wie der Kilimanjaro ist auch der Mount Meru vulkanischen Ursprungs und in den unteren Lagen von sattem Grün gesäumt. Große Erhebungen zwingen feuchte Luftmassen zum Aufsteigen. Da sich die Luft mit der Höhe abkühlt, kondensiert die mitgeführte Feuchtigkeit, wird abgeregnet und strömt in Bächen ins Tiefland: so entsteht eine reiche Grundlage für mannigfaltiges Leben!
Vom Gipfel genießen Sie bei Sonnenaufgang einen phantastischen Ausblick auf Arusha, den Arusha Nationalpark und die Momella Seen sowie einige Nebenkrater und auf das Massiv des Kilimanjaro. Und Sie genießen den Blick auf den Sekundärkrater (entstanden 1880), neben dem ein Lavafluss zu sehen ist, der bis 1910 in Bewegung war.
Die Vegetationsstufen / Klimazonen
Besonders reizvoll macht die Besteigung des Mt. Meru und des Kilimanjaro das Durchwandern der verschiedenen Höhenzonen, in denen Temperatur, Niederschlag und Bodenbeschaffenheit stark variieren und damit die Ausprägung der Vegetation beeinflussen. Dabei können am Mt. Meru Temperaturunterschiede bis zu 40°C zwischen dem Fuß des Berges (+25°C) und dem Gipfel (–15 °C) auftreten.
Feuchtsavanne
Während am Fuße des Kilimanjaro die Feuchtsavanne landwirtschaftlicher Nutzung (Kaffee- und Bananenplantagen, Mais, Früchte, Viehweiden) weichen musste und diese Zone intensiv besiedelt ist, ist sie am Fuß des Mount Meru im Arusha Nationalpark samt der zugehörigen Fauna erhalten. Das ist auch der Grund, warum uns bei dieser Wanderung ein bewaffneter Ranger begleitet, denn während uns Giraffen am Wegrand bezaubern, kann ein Büffel (in seltenen Fällen) zum Angreifer werden.
Bergwald
Die Zone des tropischen Berg- und Nebelwaldes erstreckt sich bis auf ca. 3000 m. Die jährliche Niederschlagsmenge erreicht hier 2.500mm und es ist oft nebelig (daher die Bezeichnung Nebelwald). Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit gedeiht hier eine üppige und artenreiche Vegetation mit bis zu 40 m hohen Baumriesen, die von Moosen, Flechten und verschiedenen Farnarten überwuchert sowie mit Lianen und Orchideen bewachsen sind. Dazu kommt ein oft undurchdringlicher Busch im Unterwuchs. Im artenreichen Regenwald können verschiedene Tiere, darunter auch die schwarz-weißen Stummelaffen (Kolobus Affen) beobachtet werden.
Höhengrasland
Die Heide- und Moorlandschaft reicht von ca. 3.000 m bis über 4.000 m. In ihr wechseln sich Heidegebiete und Moorlandschaften ab. Die Baumheiden bilden ein bis drei Meter hohes, dichtes, von Bartflechten behangenes Gebüsch. Die dicht wachsenden Gräser schützen den Boden vor Erosion und halten die Feuchtigkeit. Riesenlobelien sind hier endemisch. Die Vegetation ist hier an große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht angepasst. Während tagsüber noch 25 °C erreicht werden, friert es in der Nacht regelmäßig. Die meiste Feuchtigkeit stammt hier aus Nebel.
Frostschuttregion
In dieser hochalpinen Zone, zwischen 4.000 m und 5.000 m Höhe, gibt es wenig Niederschlag (bis 250 mm) und extreme Temperaturschwankungen zwischen Tag (hohe Sonneneinstrahlung) und Nacht (Frost). Gräser und Strohblumen bilden schützende Polster, in den obersten Abschnitten zeigen nur noch Flechten und Moose ihre Überlebenskunst. Der Gipfel des Mount Meru liegt in dieser Steinwüste.