Kilimanjaro 5.895 m

Kilimanjaro
Kilimanjaro

Wer hat noch nie von ihm gehört, dem Kilimanjaro? Er ist Sehnsuchtsort für Bergsteiger sowie Inspirationsquelle für Künstler und Literaten. Unzählige Geschichten, Mythen und Legenden ranken sich um den Berg, den viele Einheimische für den Sitz Gottes halten. Sein majestätisches Massiv aus drei miteinander verbundenen Vulkanen, bildet das Dach Afrikas und findet im vergletscherten Kibo (=Uhuru Peak) mit 5.895m seinen höchsten Punkt. Der Kilimanjaro ist nicht nur der höchste Gipfel Afrikas, sondern als der höchste freistehende Berg der Welt von allen Seiten weithin sichtbar und landschaftsdominierend. Hat man einmal seine Vegetations- und Klimazonen durchschritten und seinen Gipfel erklommen, sieht man ihn vom Tiefland aus mit ganz neuen Augen.

Erstbesteiger waren der Leipziger Bergsteiger, Geograph und Forscher Hans Meyer und der österreichische Alpinist Ludwig Purtscheller, die den Gipfel am 6. Oktober 1889 erreichten, wobei Muini Amani als einheimischer Bergführer diente. Heute ist der Kilimanjaro bei Wanderern auch deshalb sehr beliebt, weil er der einfachste der Seven Summits ist. Der 1977 eröffnete Nationalpark Kilimanjaro wurde zudem 1987 als UNESCO Weltnaturerbe ausgewiesen.

Es gibt sieben Hauptrouten zum Gipfel, dem Uhuru Peak, von denen eine auf der Nordseite des Berges beginnt, der Rest auf der tansanischen Südseite. Die aus unserer Sicht vielfältigste und schönste Route ist die Machame Route.

Kilimanjaro

Die Vegetationsstufen / Klimazonen

Besonders reizvoll macht die Besteigung des Kilimanjaro und des Mt. Meru das Durchwandern der verschiedenen Höhenzonen, in denen Temperatur, Niederschlag und Bodenbeschaffenheit stark variieren und damit die Ausprägung der Vegetation beeinflussen. Dabei können am Kilimanjaro Temperaturunterschiede bis zu 50°C zwischen dem Fuß des Berges (+25°C) und dem Gipfel (–25 °C) auftreten.

Bergwald
Die Zone des tropischen Berg- und Nebelwaldes erstreckt sich vom Nationalparkeingang bis auf ca. 3000 m. Die jährliche Niederschlagsmenge erreicht hier 2.500mm und es ist oft nebelig (daher die Bezeichnung Nebelwald). Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit gedeiht hier eine üppige und artenreiche Vegetation mit bis zu 40 m hohen Baumriesen, die von Moosen, Flechten und verschiedenen Farnarten überwuchert sowie mit Lianen und Orchideen bewachsen sind. Dazu kommt ein oft undurchdringlicher Busch im Unterwuchs. Im artenreichen Regenwald können verschiedene Tiere, darunter auch die schwarz-weißen Stummelaffen (Kolobus Affen) beobachtet werden.

Höhengrasland
Die Heide- und Moorlandschaft reicht von ca. 3.000 m bis über 4.000 m. In ihr wechseln sich Heidegebiete und Moorlandschaften ab. Die Baumheiden bilden ein bis drei Meter hohes, dichtes, von Bartflechten behangenes Gebüsch. Die dicht wachsenden Gräser schützen den Boden vor Erosion und halten die Feuchtigkeit. Riesenlobelien sind hier endemisch. Die Vegetation ist hier an große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht angepasst. Während tagsüber noch 25 °C erreicht werden, friert es in der Nacht regelmäßig. Die meiste Feuchtigkeit stammt hier aus Nebel.

Frostschuttregion
In dieser hochalpinen Zone, zwischen 4.000 m und 5.000 m Höhe, gibt es wenig Niederschlag (bis 250 mm) und extreme Temperaturschwankungen zwischen Tag (hohe Sonneneinstrahlung) und Nacht (Frost). Gräser und Strohblumen bilden schützende Polster, in den obersten Abschnitten zeigen nur noch Flechten und Moose ihre Überlebenskunst.

Nivaler Bereich
Die Gipfelregion erstreckt sich von 5.000 m bis fast 6.000 m Höhe. Aufgrund der Vergletscherung ist diese Zone als Wasserspeicher für die am Fuße des Kibo lebenden Menschen von besonderer Bedeutung. Die Niederschlagsmenge erreicht in dieser Höhe nur noch 100mm pro Jahr und da der Gletscher bereits rund 80% seiner ehemaligen Größe eingebüßt hat, ist mit seinem baldigen Verschwinden zu rechnen.

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